Namibia

Namibia

Unsere Vorbereitung auf Namibia war ausführlich, das Gegenteil zu Angola. Jeder, der in Namibia war, hat uns vorgeschwärmt. Mit unzähligen Tipps wurden wir versorgt. Auch das Internet ist voller Reiseberichte, es gibt sogar eigene Foren für Namibia Fahrer. Dazu noch etliche Fernsehdokumentationen, wir brauchten eigentlich gar nicht mehr hinzufahren.

„Ich kann es mir nicht vorstellen, dass Namibia uns gut gefällt“, meint Hannes an der Grenze. „Ein Land, das so touristisch ist, voller Pauschalreisender.“ Svenja gibt ihm nur teilweise recht: „Ja, aber die Tiere sollen wirklich toll sein.“ Unsere Erwartungen an das Land sind entsprechend hoch.

12. Dezember 2016, Reisetag: 202
Ruacana, Namibia

Schon die erste Erfahrung ist wenig positiv. „Das Auto muss umgeparkt werden. Es steht auf der falschen Seite“, weist uns ein Grenzbeamter leicht ruppig zurecht. Dass hier Linksverkehr herrscht wissen wir. An welcher Stelle das Auto abgestellt wird, hat in ganz Afrika allerdings nie jemanden interessiert, schon gar nicht an einer leeren Grenzstation. Scheinbar sind hier Regeln strikt zu befolgen, das von uns geliebte afrikanische Laisser-faire ist weniger gefragt. Wie wir die nächsten Tage feststellen, denkt in Namibia, was das angeht, mancher deutscher als ein Deutscher. Die in dieses Bild passende, streng geordnete und trotzdem unansehnliche Grenzstadt Ruacana, deren einziges Hotel, überteuert und mäßig, sowie unser erster Reifenschaden tuen für unseren Eindruck ihr übriges. „Weil du auch wie ein Irrer über die Steine in Angola gefahren bist“, wird Hannes von Svenja nicht zu Unrecht hingewiesen. Unsere Stimmung ist wieder besser, als wir in kurzer Zeit den Schaden mit unserem Flickkasten selbst reparieren.

Übernachtung: Ruacana Eha Lodge (3)

13. Dezember 2016, Reisetag: 203
Outjo, Namibia

Der schlechte Eindruck wird heute noch verstärkt, als wir in Richtung Windhoek, der Hauptstadt Namibias fahren. Hunderte von Kilometern zieht sich die für Afrika viel zu gute Teerstraße geradeaus durch die öde, völlig ebene Gegend. Gleich monoton ist die Vegetation, vertrocknetes Buschwerk, soweit das Auge reicht. Nicht einzuschlafen ist die größte Herausforderung beim Fahren, wir sehen stundenlang nur wenige Autos und ein einsames Warzenschwein.

Plötzlich wird Hannes aus der eintönigen Fahrt gerissen. „Halt an, halt an“, schreit Svenja und öffnet unsere große Mittelkonsole, um die Kamera zu holen. Direkt an der Straße galoppiert ein Herde Giraffen, majestätisch, ohne eine Spur Hektik auszustrahlen. Schweigend sehen wir den sechs, acht oder mehr Tieren nach, bis sie in der Ferne verschwinden. Gerade als Hannes den Zündschlüssel wieder umdrehen will, zeigt Svenja auf die andere Straßenseite. Eine Herde Elefanten mit einigen Jungtieren tut sich neben uns an den hier grüneren Büschen gütlich und demoliert dabei fast den Wildzaun. Wenige Kilometer weiter grasen wilde Zebras und später verschiedene Antilopen am Straßenrand. In einer halben Stunde Fahrt sehen wir mehr Tiere, als zuvor in ganz Westafrika.

Wir sind dadurch hellwach. Wahrscheinlich auch wegen der jetzt hervorragenden Stimmung gefällt uns sogar die erste größere Stadt, Outjo. Hier soll es die beste Bäckerei Namibias geben, sie steht unter deutscher Leitung. Svenja will dort gerade unsere Wegzehrung aus wirklich ausgezeichneten Schweinsohren, Apfeltaschen und riesigen Florentinern bezahlen, als sie von hinten umarmt wird. Es ist Mandie, das Mädchen aus der Gruppe Missionare, die wir Tage zuvor in Angola kennen gelernt hatten. Ein solch unglaublicher Zufall hat sicher seinen Sinn und so kommen wir ihrer Einladung, mit auf die nahe elterliche Farm zu kommen gerne nach.

Ihre ganze Familie nimmt uns wie langjährige Freunde auf. Nur zu gerne bleiben wir zum Abendessen und campen eine Nacht auf der für deutsche Verhältnisse riesigen, hübschen Farm. Deren Tiere sind, wie die aller Betriebe hier, in schlechtem Zustand. Seit Jahren regnet es viel zu wenig, die ausgetrockneten Büsche und das wenige dazugekaufte Heu können die Tiere nicht richtig ernähren. „Wir stellen die neugeborenen Schaflämmer zu den Ziegen. Die kommen mit dem Wenigen besser zurecht und nehmen sie wie eigene Junge an“, erzählt uns Mandie. Allerdings würden die Lämmer dann nie mehr von der Schafherde angenommen. Sie leben mit den Ziegen und glauben auch, sie seien welche, erklärt sie.

Übernachtung: Auf dem Farmgelände bei Outjo (2)

14. Dezember 2016, Reisetag: 204
Windhoek, Namibia

Nur ungern, unter dem Zeitdruck unseres nahenden Abfluges verlassen wir Mandies Familie mit dem Versprechen, sie noch einmal zu besuchen.

Die Vorbereitungen für unsere Abreise gehen dieses Mal sehr flott. Bei Windhoek ist ein idealer Abstellplatz für das Buschtaxi schnell gefunden. Auf einer deutschen Gästefarm in Elisenheim steht es dort in Gesellschaft mit sicher hundert anderen Off-road Campern. Viele parken dort jahrelang, von ihren Besitzern ab und zu, nur für ein paar Wochen Namibiaurlaub abgeholt.

Mit einer Übernachtung am Flughafen Kapstadt fliegen wir, dank Hannes gesammelter Meilen, mit Lufthansa im höchsten Luxus fast umsonst nach München. „Schau mal nach unten“, zeigt Hannes aus dem Fenster. „Das sind wir alles gefahren, sieben Monate. Und in ein paar Stunden ist alles vorbei.“ „Vorbei, ist es nicht“, antwortet ihm Svenja. „Im Februar fahren wir weiter.“

Übernachtung: Hotel Thule (2)

16.-19. Februar 2017, Reisetage: 205-208
Windhoek, Namibia

Nach, für uns sehr schnell vergangen, zwei Monaten sind wir wieder in Windhoek. Früh morgens nehmen wir das Buschtaxi unversehrt in Empfang. Zwischenzeitlich wurde es von der deutschen Gästefarm zum Service in die Stadt gebracht. Dort ist, laut unseres Autolieferanten Tom, die beste Buschtaxi Werkstatt Afrikas. Lediglich Verschleißteile wurden erneuert. Über dreißigtausend Kilometer, davon das meiste durch den afrikanischen Busch, hat das Auto ohne eine Reparatur und mit nur einer, allerdings selbstverschuldeten, Reifenpanne durchstanden. Glaubt man den Beteuerungen der Buschtaxi Fangemeinde, geht das noch viele hunderttausend Kilometer so. Wir sind sehr froh über unsere Auto Wahl.

Zwei Tage verbringen wir mit weiteren Startvorbereitungen, darunter die problemlose Erneuerung unseres eigentlich abgelaufenen Carnet de Passage und die Nachrüstung eines Reserveradhalters, bisher befand sich der Ersatzreifen auf dem Dach.  Für eine Besichtigung der ohnehin wenig bedeutenden Sehenswürdigkeiten Windhoeks nehmen wir uns keine Zeit. Die zwischen vielen Hügeln an und für sich schön gelegene Stadt macht auf uns einen wenig einladenden Eindruck. Das Stadtbild und die Infrastruktur entsprechen in etwa westlichem Standard. Wir fühlen uns an die für uns ebenso wenig interessanten Städte im Midwesten der USA erinnert. Unter dem oberflächlichen Glanz lässt sich die ständig wachsende Spannung zwischen Schwarz und Weiß spüren.

Die nächsten beiden Wochen werden für uns eine Reiseprämiere. Wir werden nicht alleine sein. Svenjas Eltern kommen mit.

„Wenn wir in Südafrika sind, müsst ihr uns besuchen“, sagte Svenja vor einigen Monaten beiläufig beim Essen, ohne wirklich eine konkrete Vorstellung zu haben. An dieser Einladung wurden wir festgenagelt und somit besprachen wir beim opulenten weihnachtlichen Abendessen den Reiseplan. „Also, wir haben uns gedacht, ihr fliegt nach Südafrika, besucht dort euren Bekannten in der Weingegend, macht eine Safari, zum Beispiel mit Studiosus, und wir kommen dann für ein paar Tage dort dazu“, erläuterte Svenja unsere Vorstellung. Scheinbar stieß dieser Vorschlag bei Peti, Hannes wusste lange Zeit nicht, dass Svenjas Mutter eigentlich Petra heißt, auf einige Zustimmung. „Da gibt es doch diese tollen Safari Lodges, da möchte ich hin. Und nach Kapstadt“, meinte sie. Eine Flasche Wein später brachte dann Svenjas Vater Berndt seine Einwände vor. „Also mit einer Gruppe, ich weiß nicht. Ich dachte schon, dass wir mit euch mitfahren, auch so richtig off-road.“

Ohne weiter darauf einzugehen, besprachen wir beide uns einige Tage danach. „Weißt Du, es gibt eigentlich nur eine Art zu reisen, die wir können. So wie immer. Wenn wir das mit deinen Eltern genauso machen, wird es gut. Alles andere ist nix. Wenn sie unbedingt wollen, dann müssen sie halt genau das mitmachen“, meinte Hannes zu Svenja. „Das habe ich dir immer schon gesagt. Die werden das schon hinkriegen“, antwortete sie ihm. Um genau nach unseren Vorstellungen und ohne Diskussionen reisen zu können, beschlossen wir, den beiden nichts von dem Reiseprogramm zu erzählen.

Entsprechend ahnungslos sind die beiden, als wir sie abends am Flughafen Windhoek abholen. Peti bekommt gleich einen ersten Eindruck des auf sie zukommenden Komfortniveaus, als sie zusammen mit Svenja hinten im Buschtaxi ohne Sitzmöglichkeit in die Stadt fährt.

20. Februar 2017, Reisetag: 209
Windhoek, Namibia

Ein weiterer Eindruck des Bevorstehenden wird ihr nächsten Tags bei der Mietwagenübernahme geboten. Es ist eine recht preisbewusste Alternative. Ein Toyota Hilux mit gutem Geländefahrwerk und Winsch, dafür aber mit sehr übersichtlicher Campingausrüstung und einfachem Dachzelt. „Wie soll ich denn zum Schlafen dort hinaufkommen?“, frägt sie etwas unentspannt beim Anblick des ausgeklappten Zeltes, während sich Berndt, offensichtlich begeisterter, die Technik des Autos erklären lässt. Beim gemeinsamen Abendessen ist allen die Anspannung der bevorstehenden Reise anzumerken.

Übernachtung: Hotel Thule (2)

21. Februar 2017, Reisetag: 210
Spreetshoogte Pass, Namibia

Die auf jedem Namibia Bildband abgebildeten roten Sanddünen der Namib sind unser erstes Ziel, als wir Windhoek Richtung Südwesten verlassen. Die Route führt über den reizvollen Spreetshoogte Pass, der eine weite Aussicht über trockene Tiefebene bietet, hinter der man die, in Wirklichkeit zu weit entfernten, Sanddünen zu sehen glaubt.

Der Abend und die Nacht im Camp gleich hinter dem Pass bieten uns schon einiges von der Faszination Namibias. Unter beispiellosem Sternenhimmel, mittlerweile können wir auch verlässlich das Kreuz des Südens finden, sitzen wir bei gutem südafrikanischen Rotwein und selbst gegrilltem, zähem aber herrlichen Oryx Steak zusammen. Bei allen lässt die Anspannung sichtlich nach. Auch Peti fühlt sich wohl. Selbst noch, als sie den Kampf gegen die Handteller großen Motten aufgibt, die ebenfalls eine Vorliebe für guten Rotwein haben. „Jetzt ist der Depp drin“, sagt sie lachend, als sie ein Tier aus dem Weinglas fischt und weiter trinkt.

Übernachtung: Stellplatz Tented Camp Gecko (1)

22. Februar 2017, Reisetag: 211
Sossusvlei, Namibia

In jedem Reiseführer Namibias sind die Sanddünen beschrieben, angeblich die höchsten der Welt.

Ausnahmslos wird empfohlen, frühmorgens schon bei Öffnung des Eingangstores am Nationalpark zu sein, um den Sonnenaufgang auf den Dünen zu erleben. Oder besser noch in einer der wenigen, hoffnungslos überteuerten Lodges im Park zu schlafen und so vor allen anderen zahllosen Besuchern dort zu sein. „Das machen wir auf keinen Fall“, meint Hannes ohne sich auf eine Diskussion einzulassen. „Wir fahren noch heute Abend dort hin.“ Der Plan geht wunderbar auf. Lange nach allen Reiseführer Lemmingen, die schon früh morgens busweise an die Dünen gefahren werden, sind wir völlig allein. Nur ein paar Oryxe sehen uns, wie wir den anspruchsvollen Aufstieg auf die Dünen meistern.

Bei tiefstehender Sonne haben wir den Ausblick über die vermutlich weltweit einzigartige, tiefrote Dünenlandschaft nur für uns.

Übernachtung: Campingplatz Sossus Oasis Campingplatz (2)

23. Februar 2017, Reisetag: 212
Rock Arch, Namib-Naukluft NP, Namibia

Bei einem kurzen Halt in Solitaire probieren wir den vielgerühmten, wirklich ausgezeichneten Apfelkuchen.

Anschließend testen wir zum ersten Mal die off-road Tauglichkeit Svenjas Eltern. Unsere, für das südliche Afrika sehr zu empfehlende, Navigationssoftware Tracks4Africa zeigt voraus einen wilden Picknick Platz. Er liegt gut hundert Meter abseits der Strecke, dazwischen ist eine Geländewagenpiste mit dem Vermerk „steile Passage“ eingezeichnet. Ohne über das, von Berndt mitgebrachte, Funkgerät Bescheid zu geben, biegen wir ab. Die Abfahrt ist etwas steil, aber nicht abschüssig, griffig und nach unserer Wahrnehmung nicht besonders anspruchsvoll. Vor allem Peti empfindet das anders. Als wir auf dem schönen Platz unter einem Felsvorsprung ankommen, sieht man ihr die Angst an.

Auch Hannes Versuche, sie zu beruhigen, helfen nicht viel. „Schau mal, die Autos sind für ganz andere Sachen gebaut. Es ist gerade und links und rechts kann man nirgends runterfallen.“  Auf die Frage von Peti: „Was mach ich denn, wenn ich als einzige übrig bleibe?“, erklärt er den beiden noch die Bedienung unseres Satelliten Telefons.

Nordwärts fahren wir weiter durch einen der schönsten Teile des Landes, dem Namib-Naukluft Nationalpark. Wir sind weit und breit alleine, sehen ganze Herden Zebras und Antilopen aller Art, die vor uns davon galoppieren.

Von uns unbemerkt, ist nach einigen Stunden Fahrt über holprige Geländepisten Petis Stimmung auf dem Nullpunkt angelangt. „Was machen wir nur hier. Hier ist doch kein Mensch. Hier gibt es nichts außer wilden Tieren“, jammert sie nicht ganz unzutreffend neben Berndt im Auto. Wir bekommen davon nichts mit, fühlen uns in unserem Element und genießen bei guter afrikanischer Musik bestens gelaunt die Fahrt. Svenja navigiert immer noch einen wilden Stellplatz weiter, bis wir den, nach unserem Empfinden idealen, einsamen Platz mit Blick über die ganze Ebene gefunden haben. „Fahr schon mal hoch, ich lotse die beiden“, sagt Svenja vor dem letzten Anstieg zum Stellplatz. Als sie zurückkommt, informiert sie Hannes: „Wir müssen aufpassen, die beiden sind ziemlich angespannt.“ „Wieso, gefällt es ihnen nicht?“, frägt dieser. „Nein, sie haben einfach nur Angst, glaube ich“, antwortet Svenja.

„Kannst Du uns ein Bier aufmachen“, frägt Hannes Peti, vor allem, um sie abzulenken. „Ja und eine Brotzeit mache ich auch“, antwortet sie ihm.

Eine Stunde später sitzt sie völlig entspannt bei Sonnenuntergang und Lagerfeuer. „Ich verstehe gar nicht, warum man nicht nur sowas macht. Das ist so wunderschön, das kann kein Luxushotel der Welt bieten.“

Wir freuen uns beide sehr. Darüber, dass es Svenjas Eltern gefällt und vor allem, dass sie uns ab jetzt vermutlich besser verstehen können. Kein Reisebericht kann die Empfindungen einer solchen Reise vermitteln.

Nachts sagt Svenja im Buschtaxi: „Wir haben vergessen, wie es anfangs war. Wir haben uns Stück für Stück ran getastet. Kein Wunder, dass für die zwei erstmal alles neu und ungewohnt ist.“

Übernachtung: Stellplatz Rock Arch (1)

24.-25. Februar 2017, Reisetage: 213 – 214
Etusis Lodge, Namibia

Nach diesem Tag schlagen sich Svenjas Eltern bewundernswert gut, obwohl sie nie in Afrika waren oder je eine vergleichbare Reise unternommen haben.

Die ursprüngliche, einsame Landschaft gefällt uns allen. So sehr uns Namibia in den ersten drei Tagen letzten Dezember enttäuscht hatte, so sehr überrascht es uns jetzt. Trotz Massentourismus ist das Land, von den Hauptrouten der Reiseunternehmen abgesehen, unberührt und grandios. Nur zweieinhalb Millionen Einwohner leben auf mehr als der doppelten Fläche Deutschlands, davon der Hauptteil in Windhoek. Riesige Flächen gehören noch den Wildtieren. Hier sind die letzten Stellen Afrikas, in denen sie wirklich frei leben, nicht in mehr oder weniger großen Reservaten, eingezäunt gleichsam eines Zoos, von Heerscharen Touristen pausenlos beobachtet.

Namibische Raubkatzen werden von Umweltschützern immer wieder in andere Länder gebracht, um dort den Genpool aufzufrischen, der für das Weiterleben der Population nicht mehr ausreicht. Ohne die Exemplare Namibias ist die letzte kleine Hoffnung für die afrikanischen Tiere, die jedes Kindermalbuch enthält, verloren. Derzeit werden auch in Namibia jährlich hunderte Geparden von Farmern, angeblich zum Schutz ihres Tierbestandes geschossen. Von den ehemals hunderttausenden leben heute vielleicht noch zehntausend, genaue Zahlen kennt niemand. Ein Schaf kostet in Namibia weit unter hundert Euro, entsprechend niedrig ist der Gesamtwert der wenigen, tatsächlich von Geparden gerissenen Tiere. Der industrialisierten Welt ist scheinbar selbst dieser kleine Betrag zu viel für den Erhalt des schnellsten Landtieres der Erde.

Östlich des Namib-Naukluft Nationalparks weichen flache Sandwüste und Trockensteppe einer grünen Hügellandschaft, sie ist meist im Besitz der riesigen Farmen. Wir fahren für zwei Tage auf eine davon, die eine weitere Überraschung für Svenjas Eltern bietet.

Volker Ledermann ist Eigentümer der Farm, ein unbekannter Name. Ganz anders der Name des Unternehmens, das er 1960 zusammen mit Carl-Wilhelm Edding gründete. Heute kennt jeder den Edding Stift. Mit dem Geld aus dem Unternehmen hat Volker sich die Etusis Farm gekauft, um sich dort seines Hobbys zu widmen. Er ist Pferdenarr. Hier in Namibia hält er eine besondere Rasse. Unter hohem Aufwand hat er das aus Lesotho stammende Basotho Pferd auf die Ursprungsform zurück gezüchtet. Diese Pferde sind, neben den bekannteren Isländern, eine der wenigen Rassen, die noch die für den Reiter angenehme Gangart Tölt beherrschen. Wir haben das Glück, einen Abend mit Volker zu verbringen, der zufällig auf einem seiner kurzen Besuche hier ist. Gerne hören wir ihn von seiner Lebensgeschichte und seiner Pferdeleidenschaft erzählen. Zum Abschied lädt er uns netter Weise zu sich nach Island ein. Dort hat er, wie könnte es auch anders sein, ein Isländer Gestüt. Island ist zufällig auch eines der Traumziele der Offroader, nur etwas weit weg von uns, zumindest derzeit.

Mit deutscher Pünktlichkeit stehen wir nächsten Morgen um 7 Uhr vor dem Reitstall. Alle außer Hannes sind erfahrene Reiter. Sein erster Ritt war erst vor ein paar Monaten in Ghana. Die Basothos sind aber wirklich ausgesprochen gutmütig und ausgeglichen, nicht mal er kann sie aus der Ruhe bringen.

Über leichtes Gelände geht unser Ausritt durch die Berge. In einigen ausgetrockneten Flussbetten kommen wir auch zum Galoppieren. Selbst dabei ist ein Basotho vergleichsweise geruhsam unterwegs, vielleicht liegt es auch am tiefen Sand.

Übernachtung: Etusis Lodge in den Zelten (1)

26. Februar 2017, Reisetag: 215
Ugab River, Namibia

Nach dem perfekten Ausritt und Volkers herzlicher Aufnahme verlassen wir Etusis nur ungern. Anders als sonst, ist der Reiseplan in den zwei Wochen gemeinsamer Reise ziemlich rigide. Gegen Ende haben wir eine verbindliche Reservierung in einer der immer ausgebuchten Lodges im Etosha-Nationalpark.

Vorbei an der Spitzkoppe, einem Inselberg, der mit seiner markanten Form schon den ersten deutschen Siedlern als Landmarke diente, und dem imposanten Brandberg Massiv, gelangen wir zum Tagesziel am Fluss Ugab.

Das Camp des Save The Rhino Trusts liegt in einem Gebiet, in dem schon einige Plätze wegen Löwen oder Elefanten geschlossen werden mussten. Auch hier wird davor gewarnt.

Der Hinweis scheint nicht unbegründet zu sein, überall auf dem Camp liegt Elefantenmist, sogar auf den Sitzbänken an den Feuerstellen. „Sind die Elefanten hier“, frägt Hannes den einheimischen Manager. „Jetzt nicht, die sind oben am Fluss. Vor ein paar Tagen waren sie hier und haben das Camp zerstört. Dieses Mal war es schlimm. Sie haben unsere Wohnhäuser zertrampelt, um in der Dürre an die Wassertanks zu kommen. Deswegen haben wir oben neu gebaut“, antwortet er und zeigt auf ein paar windige Hütten am Berghang. Den anderen erzählt Hannes die Geschichte erst ein paar Tage später, um sie nicht unnötig um den Schlaf zu bringen.

Am Abend gibt es zur Feier des schönen Tages besten südafrikanischen Sekt am Lagerfeuer, bei dessen Anzünden wir lernen, dass Elefantenmist kein besonders guter Brennstoff ist. Wir verbringen in dem Camp eine sehr ruhige Nacht.

Übernachtung: Ugab River Rhino Camp (1)

27. Februar 2017, Reisetag: 216
Twyfelfontein, Namibia

Der kürzeste Weg zum Palmwag Konzessionsgebiet, einem riesigen privaten Tierschutzreservat, führt direkt nach Norden durch den Ugab Fluss auf einer Piste, die im Namibia Forum als schwierig beschrieben ist. Wir hatten eigentlich eine Umfahrung geplant. Jetzt entscheiden wir uns aber um. Svenjas Eltern, besonders Peti, haben mittlerweile großen Gefallen am off-road Fahren gefunden.

Wie sich herausstellt, ist die Entscheidung richtig. Was das Namibia Forum unter schwierigen Pisten versteht, ist offensichtlich relativ, die Strecke dafür umso schöner. „Was schreiben die denn erst, wenn sie durch den Kongo in der Regenzeit fahren?“, meint Hannes etwas überheblich, nachdem wir die Piste hinter uns haben, ohne einmal den Allrad Antrieb zu nutzen.

Wir kommen an Twyfelfontein vorbei. Die dortigen Felsmalereien sind UNESCO Weltkulturerbe und ein weiterer Pflichtprogrammpunkt der Gruppenreisenden. Eigentlich wollen wir sie uns ansehen. Die Horden auf dem Weg dorthin sowie der mittlerweile obligatorische, natürlich kostenpflichtige einheimische Führer halten uns dann aber ab. Stattdessen sehen wir die gleichen Felsmalereien nahe unseres heutigen Stellplatzes. Es gibt die Felszeichnungen in der Gegend tausendfach, in gleicher Qualität wie in Twyfelfontein.

Übernachtung: Mowani Mountain Camping (1)

28. Februar 2017, Reisetag: 217
Kai-Ais, Palmwag Konzessionsgebiet, Namibia

Vor dem Konzessionsgebiet wollen wir unsere leeren Vorräte auffüllen, dort gibt es keinerlei Versorgung. Im Ort Palmwag ist ein Supermarkt auf der Karte eingezeichnet. Als wir vor diesem stehen, verändert sich Berndts bis dahin glückliche Gesichtsausdruck schlagartig. Statt der erhofften guten Weinauswahl gibt es in dem winzigen Laden ein sehr übersichtliches Verpflegungsangebot, Dosentomaten, Eiernudeln und H-Milch. Die Getränkeauswahl ist noch übersichtlicher, Wasser ohne Kohlensäure oder Cola. Svenja freut sich über den Dorfladen: „Endlich sind wir wieder in Afrika.“

Wieder gelingt es uns kurz darauf, die Laune unseres Reiseteams zu retten. Wir essen in der Palmwag Lodge am Konzessionseingang feudal zu Mittag. Die Stimmung bessert sich weiter, als wir dort auch noch einige frische Lebensmittel und vor allem guten Wein kaufen können, alles zu Preisen auf deutschem Supermarktniveau.

Peti hätte nichts dagegen gehabt, über Nacht in dieser schönen Lodge zu bleiben. Hannes und Berndt sind anderer Meinung: „Am Pool kann man sonst auch liegen, wir wollen in die Wildnis.“

Die geringe Genehmigungsgebühr für den Besuch der Palmwag Konzession ist sinnvoll ausgegeben. Das 450.000 Hektar große Gebiet ist wild, völlig unberührt und wenig bereist. Wir treffen unterwegs keinen einzigen Touristen.

Allerdings sehen wir auch wenig Tiere. Bei der tollen Stimmung eines Regenbogens in der Abendsonne beschließen wir deswegen, morgen vor Sonnenaufgang auf Pirsch zu gehen.

Übernachtung: im Auto Kai-Ais Campsite (1)

1. März 2017, Reisetag: 218
Sesfontain, Namibia

Beim Aufstehen herrscht absolute Dunkelheit, nicht einmal der Mond ist zu sehen. Als Hannes aus dem Auto steigt, sagt er zu Svenja: „Sei ruhig, schau Dir das da draußen mal an. Das sind Spuren großer Pfoten, die waren gestern noch nicht da. Ich glaube, das sind Löwen.“ Svenja erwidert etwas beunruhigt: „Und was sollen wir machen? Meine Eltern sind schon auf.“ „Am besten jetzt keine Panik“, antwortet Hannes, als er sieht, dass die beiden gerade gemütlich dabei sind, ihr Zelt abzubauen.

Als auch wir zusammenpacken, hören wir ein lautes, vermutlich aber weit entferntes Brüllen. Peti und Svenja hüpfen sofort ins Auto und verbreiten dadurch leichte Hektik, wodurch unser Aufbruch schneller als sonst und ohne Frühstück erfolgt.

Die ersten Kilometer legen wir deswegen noch bei völliger Dunkelheit zurück. Wir fahren äußerst langsam aus, vermutlich unbegründeter Furcht, hinter jeder Kurve könnte ein Elefant stehen. Erst nach der Dämmerung taucht die weite, völlig ebene Sandfläche nach und nach aus dem Morgennebel auf. Als wir schneller fahren, kommt auch der Hilux zu seinem ersten Reifenplatten.

Ein willkommener Anlass für Hannes, stolz unsere Reifenflickkünste zu beweisen. Tatsächlich ist der Schaden zu Berndts Erstaunen in fünf Minuten Geschichte, noch ehe der Frühstückskaffee fertig ist.

Danach wird unser frühes Aufstehen belohnt. Schon zu Beginn unserer gemeinsamen Reise sagte Peti: „Ich will unbedingt eine Giraffe sehen.“ Dieser Wunsch wird ihr von einem Muttertier mit seinem Jungen erfüllt.

Die nördliche Grenze des Konzessionsgebietes bildet der Hoanib, einer der zwölf großen Trockenflüsse Namibias. Wasser führen diese ganz selten, nicht einmal jedes Jahr und nur bei starkem Regen im Hinterland. Wenn Wasser kommt, dann allerdings immer sehr viel und völlig überraschend. Heute haben wir das Glück, den Hoanib mit reißendem Wasser zu erleben. Nach Jahren der Dürre regnet es im Norden seit Tagen. Und gleichzeitig haben wir Pech, durch diesen Fluss können wir nicht fahren.

Für uns bedeutet es zwei Tage Rückweg bis Palmwag, über Trockenflüsse gibt es natürlich keine Brücke. Gerade als wir überlegen, umzudrehen, kommt ein weiterer Camper an. Der Schweizer Willi ist ein alter Hase, was Namibia angeht. „So etwas habe ich in noch nicht gesehen“, meint er erstaunt. Hannes fragt ihn: „Was machen wir jetzt? Wir können nur umdrehen.“ „Ja schon, aber das ist auch nicht so einfach. Zurück müssen wir durch den Uniab. Der kommt aus dem gleichen Gebiet und ist wahrscheinlich auch voll“, antwortet Willi. Wir beschließen, erstmal abzuwarten.

Als Peti von unseren Alternativen erfährt, ist sie sichtlich besorgt. Vermutlich sieht sie uns schon tagelang vor dem Fluss warten, die spärlichen Vorräte sorgsam einteilend.

Eine Stunde später kommt ein weiteres Fahrzeug. Die Palmwag ist scheinbar doch nicht so selten befahren, wie es uns erschien. Wir sind erleichtert, als wir einen professionellen Tour Guide in dem Auto sehen. Sicher weiß er, was zu tun ist. Neue Erkenntnis bringt er uns allerdings auch nicht: „So kenne ich den Fluss nicht. Ich muss nach Windhoek, das Auto abliefern. Ich warte erstmal hier.“ Die Aussage ist nach Hannes Planungsverständnis wenig befriedigend. „Was meinst du denn, wann wir fahren können“, hakt er nach. „Ich weiß nicht. Spätestens übermorgen fahre ich durch, so oder so. Ich muss das Auto bis dann bringen“, lautet die wenig hilfreiche Antwort. Hannes erinnert sich an das Video Matts, des Tour Guides in Angola. Darin hat er uns gezeigt, wie er sein Buschtaxi im Kunene Delta waschen wollte. Viele Stunden und viele andere Autos waren nötig, um sein Fahrzeug vor dem Tod im Meer zu retten. Hannes beschließt, von den neuen Aussichten erstmal nichts zu erzählen. „Er hat gemeint, er wartet. Das Wasser wird weniger“, berichtet er den Anderen, ohne zu lügen.

Den ganzen Tag verbringen wir wartend.

Der Fluss geht nur minimal zurück, um danach noch stärker anzuschwellen. Hannes Versuch, den Fluss zu durchwaten scheitert schon nach den ersten Metern. Das Wasser ist tief, die Strömung zieht ihm die Beine weg.

Berndt ist gerade dabei, die Winsch des Hilux auszuprobieren, als Hannes ohne ein Wort deren loses Ende fallen lässt, zu unseren Campingsachen rennt und anfängt, diese eilig in das Auto zu räumen. „Schnell, hilf mir bitte, es kommen Elefanten“, ruft er zu Peti. Obwohl sie denkt, er mache wieder einen seiner üblichen Scherze, hilft sie bereitwillig. Erst als die ganze Herde vor ihr steht, sieht sie die Tiere. „Oh, da sind ja Elefanten“, ruft sie überrascht.

Wir wollen zunächst den Weg zum Fluss freimachen und noch vor der Herde wegfahren. Die Leitkuh macht aber mit einer einzigen ruhigen Kopfbewegung in unserer Richtung sehr deutlich, wer hier Vorfahrt hat. Bereitwillig lassen wir die 16 Wüstenelefanten passieren. Den Anblick der langsam an uns vorüberziehenden Herde, keine hundert Meter entfernt, wird niemand von uns jemals vergessen.

Es ist ein Glücksmoment, für den sich der ganze Tag Wartens, wenn nicht die ganze Namibia Reise gelohnt hat. Wüstenelefanten sind besonders. Die ehemals in allen Teilen Afrikas lebenden Tiere sind an die trockenen Bedingungen angepasst. Im Gegensatz zu ihren Verwandten im Busch sind sie äußerst selten. Viele Menschen haben lange vergeblich versucht, sie zu sehen.

Den ganzen Tag über versucht Hannes mehrmals erfolglos, den Fluss zu durchlaufen. Erst gegen Abend haben wir Glück. Das Wasser ist soweit zurückgegangen, dass er das andere Ufer erreicht. „Wenn ich durchkomme, dann das Auto erst recht“, meint er. Der Tour Guide ist sichtlich froh, dass wir den Fluss abgelaufen sind. Er kann nicht schwimmen. Andererseits sind wir ihm dafür dankbar, dass er als erstes durchfährt. Der Gedanke, der Autovermietung mitzuteilen zu müssen, ihr Hilux sei leider im Hoanib abgetrieben, hat uns doch recht beunruhig.

Alle Autos kommen heil durch den Fluss.

Wir fahren bis in die Nacht nach Sesfontein. Auch von leichtem Regen lassen wir uns nicht davon abhalten, dort auf dem Campingplatz auf das Erlebte noch ein Bier zu trinken, bevor wir todmüde ins Bett fallen.

Übernachtung: Zebra Community Camp (4)

2. März 2017, Reisetag: 219
Otjitotongwe, Namibia

Mit den gestrigen Erlebnissen ist der abenteuerliche Teil unserer gemeinsamen Reise zu Ende. Vor uns liegen noch drei Tage im Etosha Nationalpark mit einer langen Anfahrt. Wir nehmen uns trotzdem Zeit für einen zweiten Kaffee im Fort Sesfontein. Die ehemals deutsche Kolonialfestung wird heute, durchaus gut umgebaut, als Hotel genutzt. An die einstige Vergangenheit erinnert allerdings nicht mehr viel. Die Gräber der im Kampf gegen aufständische Buschmänner gefallenen Soldaten liegen ein paar Meter daneben. Sie wirken in der hübschen Gartenanlage des Hotels verloren und deplatziert, wie ein Gleichnis für die Sinnlosigkeit ihres Todes für einen, aus heutiger Sicht anachronistischen Kampf.

Auf dem Weg übernachten wir bei einer besonderen Farm. Der Inhaber ist einer der wenigen, die sich um den Schutz der Geparde kümmern. Er ermutigt andere Farmer, die auf ihrem Gelände lebenden Tiere nicht zu töten. Stattdessen werden sie lebendig gefangen und in große Gehege auf seiner Farm eingesetzt. Was mit ihnen und dem Nachwuchs später geschehen soll, ist allerdings vermutlich nicht nur uns unklar. Ausgewildert können sie jedenfalls nie mehr werden.

Heute müssen die Tiere auf ihre tägliche Fütterung etwas warten. Wir sind dazu angemeldet, kommen aber eine Stunde zu spät. Auf einem ungeschützten Pickup fahren wir in das hoch mit Elektrozaun geschützte Gehege. Sofort sehen wir mehrere Geparde auf uns zulaufen. Wild fauchend und sich untereinander in ihrer Hackordnung mit Scheinkämpfen zurechtweisend, umkreisen sie das Auto. Wir fühlen uns nur knapp einem Meter über ihnen auf dem offenen Auto nicht besonders sicher.

Der Sohn des Farmers steigt aus der Fahrertür, mitten unter die Tiere. „Hast Du nicht Angst? Tun sie dir nichts?“, fragen wir ihn. „Nicht wirklich. Wenn man aufpasst und sie richtig behandelt, akzeptieren sie einen. Es passieren keine größeren Sachen“, antwortet er und zeigt dabei auf einige böse Narben an seinen Armen. Wir weichen noch weiter zurück, als er beginnt, den Tieren fußballgroße Fleischbrocken zuzuwerfen. Aus dem Stand springen sie geschätzte zwei Meter hoch, fangen die Stücke jedes Mal zielsicher, bevor sie damit unter den nächsten Busch rennen. In gebührendem Abstand zueinander fressen sie eher gemächlich. Scheinbar sind sie wirklich gut gefüttert.

Übernachtung: Campingplatz Otjitotongwe Cheetah Farm (2)

3. März 2017, Reisetag: 220
Etosha Nationalpark, Namibia

Peti und Berndt hatten bei Regen und Gewitter eine unruhige, fast schlaflose Nacht. Sie hatten einen Verschluss des Dachzeltes nicht richtig verschlossen und deswegen mit einer nassen Matratze zu kämpfen. Berndts Laune ist aber schon bald wieder gut. „Euer Frühstück rettet mich. Müsli mit frischen Früchten und starker Kaffee, es gibt einfach nichts Besseres“, sagt er anerkennend zu Svenja.

Vor der Abfahrt werden wir noch in das Wohnhaus des Farmers eingeladen. Auch dieses liegt hinter meterhohem Elektrozaun. Wir trauen kaum unseren Augen. Am Zaun läuft ein Gepard auf und ab, daneben spielen Hunde. Ein kleiner Jack Russel, wie immer der Frechste von allen, versucht mit der Raubkatze zu spielen und zwickt dieser ab und zu in die Lefzen, ohne große Gegenwehr.

Der Inhaber lebt zusammen mit zwei Geparden. Nachdem er uns einige Verhaltensregeln aufgegeben hat, etwa nie von vorne nach den Tieren zu greifen, dürfen wir die Tiere streicheln. Es ist ein sehr befremdliches Gefühl, obwohl sich das Raubtier wie eine Hauskatze verhält. Genüsslich schmiegt sich der Gepard an die streichelnde Hand und schnurrt.

Wir fahren die lange Strecke bis zum Osteingang des Etosha Parks mit nur einem kurzen Halt in der Bäckerei in Outjo. Wir haben Berndt von den guten Schweinsohren nicht zu viel versprochen, er kauft eine ganze Tüte davon.

Gerade noch rechtzeitig zum Abendessen erreichen wir die Lodge im Etosha Nationalpark.

Übernachtung: Etosha Aoba Lodge (1)

4.- 5. März 2017, Reisetage: 221 – 222
Etosha Nationalpark, Namibia

Wir verbringen eine gemütliche Zeit in der wirklich schönen Safari Lodge und fahren täglich mit dem eigenen Auto durch den Park. Etosha ist gerade außergewöhnlich. Durch den seltenen Regen ist alles grün, sogar Blumen stehen auf den Wiesen. Selbst die Etosha Pfanne, eine 120 Kilometer lange abgesenkte Fläche, ist voller Wasser. Es ist ein sehr seltenes Ereignis, das tausende Wasservögel anzieht.

Tiere zu beobachten wird durch den Regen anders. Normalerweise reicht es, sich an ein Wasserloch zu stellen und abzuwarten, bis Brehms ganzes Tierleben auftaucht. Jetzt, wo es überall Wasser gibt, müssen wir nach ihnen suchen.

Für uns ist es gerade deswegen großartig. Wir haben das Gefühl, die Tiere in ihrer wilden Umgebung zu sehen, nicht mit vielen anderen Autos am Wasserloch wartend. Und ein Tier selbst zu finden erscheint uns sportlicher, als eines zu sehen, das nur wegen Wassermangels aus seinem Versteck kommt.

Wir sind begeistert. Etosha hat seinen Ruf als einer der schönsten Parks weltweit völlig zu recht.

Übernachtung: Etosha Aoba Lodge (1)

6.-8. März 2017, Reisetage: 223 – 225
Outjo – Windhoek, Namibia

Wir verlassen den Park über sein südliches Tor. Die Hauptstraße führt uns mit einer Übernachtung kurz vor Outjo nach Windhoek, wo die gemeinsame Reise mit Svenjas Eltern endet. Es waren sehr schöne und intensive Wochen, eine neue Erfahrung, die uns sehr gut gefallen hat. Für nächstes Jahr laden wir die beiden ein, uns nochmal in Afrika zu besuchen, wo immer es dann sein wird. Als Berndt am Flughafen auf das Flugzeug schaut, erinnert er sich an unsere Verabschiedung. „Wenn ihr nach München einsteigt, schaut auf den Flieger. Da gibt es einen Abschiedsgruß von unserer Reise“, sagten wir beim letzten gemeinsamen Abendessen in Windhoek. Auf dem Seitenleitwerk prangt das Logo Qatar Airways, der Kopf einer Oryxantilope.

Übernachtung: Outjo Etotongwe Lodge (3), Windhoek Hotel Thule (2)

9.-10. März 2017, Reisetage: 226-227
Gobabis, Namibia

Im Osten Windhoeks, bei Gobabis erholen wir uns von der Reise mit Svenjas Eltern in einer abgelegenen Lodge. Mit neuer Kraft und Reiselust wollen wir danach über die Grenze nach Botswana, in die Kalahari. Gerade als wir aufbrechen, erreicht uns eine E-Mail von Conny und Tommy, zwei Münchnern, die seit fünf Jahren mit ihrem MAN Expeditionsmobil Afrika bereisen. Wir wollen sie unbedingt treffen, sie sind gerade nicht allzu weit weg in Südafrika und so ändern wir spontan unseren Plan. „Es ist eh gut, wenn wir zuerst an das Kap fahren und dann nach Botswana“, meint Hannes. „Und außerdem hat es dort auch so viel geregnet. In das Okavango Delta kämen wir jetzt sowieso nicht“, fügt Svenja hinzu.

11.-12. März 2017, Reisetage: 228 – 229
Gegend Mariental, Namibia

Wir sind recht froh über die Strecken Änderung. Die Spitze Afrikas ist für uns das Ziel der Reise. Auf der Fahrt direkt nach Süden werden wir es schneller erreichen und die Veränderung der Klimazonen weiter nahtlos erleben. Aus der Wüste geht es über die Weinanbaugebiete Südafrikas bis zum Kap der guten Hoffnung, wo es eine Kolonie Pinguine geben soll. Eine amüsante Vorstellung, bei Temperaturen, denen unsere Klimaanlage nur auf voller Dauerleistung Herr wird.

Auf der Strecke gibt es im Süden Namibias spektakuläre Schluchten. Die berühmteste ist der Fish River Canyon. Er soll dem nur etwas größeren Grand Canyon leicht das Wasser reichen können.

Die Fahrt dorthin führt uns zunächst durch wenig interessantes Farmland, worauf vor allem Strauße gezüchtet werden.

Von der ersten Übernachtung in Bitterwasser, ein treffender Name für den Ort inmitten hunderter Kilometer ausgetrockneter Steppe, gibt es nichts Besonderes zu berichten, von Svenjas Bekanntschaft mit der lokalen Fauna einmal abgesehen. Hannes sieht sie von weitem, wie sie sich schreiend das T-Shirt vom Körper reißt, woraufhin zwei kleine Jungen aus Angst wegrennen, um ihren Vater zu holen. „Mach dir keine Sorgen, es sind nur die roten Bienen“, meint dieser beruhigend zu Svenja. Dem Aussehen der Tiere, ihrer Größe und dem Ergebnis ihres Stiches nach, wäre rote Riesen Hornissen wohl der treffendere Name.

Am Abend unseres nächsten Halts besuchen wir den angeblich größten Köcherbaumwald Afrikas. Der Stamm dieser Bäume ist hohl. Die Pflanze benutzt ihn als Wasserspeicher, die Buschmänner als Köcher für ihre Pfeile, wovon sich der Name ableitet. Die eng beieinanderstehenden Bäume bilden in der Abendsonne mit ihren ausgedörrten, fast künstlich wirkenden Stämmen ein lohnendes Fotomotiv. Viel schwieriger zu fotografieren sind die darunter zwischen den Felsspalten lebenden, scheuen Tiere. Die richtige Bezeichnung der putzigen, felligen Kerlchen können wir nicht herausfinden, auch wenn uns ein mit riesigem Fernglas und Tropenkleidung ausgerüsteter Österreicher aufklärt. „Des is a Felsendachs“, verrät er uns mit überzeugender Bestimmtheit. Zumindest Google kennt die hiesigen Tiere nicht unter diesem Namen, vermutlich meint er eine nur in österreichischen Bergtälern vorkommende, seltene Unterart.

Übernachtungen: Bei Bitterwasserlodge (3), Quivertree Forest Camp (2)

13. März 2017, Reisetag: 230
Gondwana Nature Park, Namibia

Vor der letzten Etappe zum Fish River übernachten wir auf einem Campingplatz an einer Wüstentankstelle, die eine ideale Filmkulisse für ein Road Movie Tarantinos abgäbe. Hinter den antiquiert aussehenden Zapfsäulen befindet sich ein originell eingerichtetes Restaurant in einer riesigen Wellblechhalle, die gerade schlecht besucht ist.

Die, mittlerweile auch für Einheimische kaum zu ertragende, außerordentliche Hitzeperiode heizt die Halle bis zur Saunatemperatur auf.

Abends bekommen wir Besuch von dem Haustier des Camps. Wären wir nicht vorher eines Besseren belehrt worden, würden wir es für eine normale Katze halten. Dieses Tier, das sich sofort die Motorhaube als Liegeplatz aussucht, ist aber eine Wildkatze. Keine verwilderte Hauskatze, sondern die Urform aller unserer Katzen. Ein afrikanisches Raubtier, normalerweise äußerst scheu und so gut wie nie zu sehen. Diese hier fühlt sich im Camp sichtlich wohl. „Die sieht doch genauso aus, wie unsere frühere Katze Kiwi“, meint Svenja ungläubig. Erst bei genauerem Hinsehen erkennen wir die Unterschiede. Die Wildkatze hat längere Beine, die, anders als bei Hauskatzen, auch durchgehend gestreift sind.

Übernachtung: Canyon Roadhouse Campingplatz (3)

16. März 2017, Reisetag: 231-233
Ai-Ais, Namibia

Der Fish River Canyon beeindruckt uns sehr. Über 160 km schlängelt sich der, jetzt nach den starken Regenfällen im Norden ausnahmsweise Wasser führende Fluss durch die Felsen. Gut 500 Meter tief hat er eine riesige Schlucht gegraben. Busse fahren die wenigen Touristen, die so tief in den Süden Namibias vordringen, an einen Aussichtspunkt mit dem unvermeidlichen Picknickplatz. Wir sind froh, abseits davon das ganze Panorama ungestört genießen zu können. Eine Sandpiste führt einige Kilometer am Fluss entlang, mit dem Buschtaxi können wir an vielen Stellen über das Gelände bis an den Abgrund fahren.

Das Naturschauspiel begeistert uns, wir wollen noch mehr davon sehen und den Canyon auch von unten erleben. Die Parkverwaltung bietet als einzige Möglichkeit eine geführte Wanderung durch die Schlucht an. Fünf Tage dauert die Durchquerung, ein Park Ranger führt, übernachtet wird in Felshöhlen, für Proviant und Ausrüstung werden Träger gestellt. „Das müssen wir unbedingt machen. Hört sich doch super an“, meint Svenja, die für dergleichen immer schnell zu begeistern ist. „Ich weiß nicht, ob das bei der Hitze eine gute Idee ist. Und es ist vielleicht auch langweilig, fünf Tage durch eine Schlucht zu laufen“, wendet Hannes ein, ohne ernsthaft gegen das Vorhaben zu sein. Die Entscheidung wird uns abgenommen. „Bei dieser Hitze könnt ihr nicht wandern“, erklärt uns die Verwaltung. „Erst ab Mai geht es wieder. Es sind schon einige Touristen umgekommen, die es trotzdem versucht haben.“ Das Argument überzeugt, wurde der Temperaturrekord Namibias mit über 50 Grad doch kürzlich dort unten gemessen.

Weiter südlich, auf dem Campingplatz von Ai-Ais wird unsere Freude über das beträchtliche Schwimmbecken von der wenig erfrischenden Wirkung des Wassers getrübt. In der lokalen Sprache Khoekhoegowab bedeutet Ai Ais „sehr heiß“. Ein zutreffender Name, aus den heißen Quellen sprudelt das salzhaltige Wasser mit über 60 Grad. Im Pool hat es immerhin noch knapp 40.

Khoekhoegowab ist übrigens nicht nur ein komplizierter Name für die vielen Dialekte der regionalen Sprache. Auch sie zu erlernen wäre für uns außerordentlich schwierig. Von den 31 Konsonanten bestehen 20 aus Klick- und Schnalzlauten, vermutlich ein Überbleibsel aus der Zeit der Jäger und Sammler. Diese Laute tragen weit, ohne die Tiere zu vertreiben. „Ich glaube, das Radio ist kaputt“, meinte Hannes, als er zum ersten Mal eine Sendung in dieser Sprache hörte. Für unsere Ohren sind die lautstarken Knackse und Schnalzer im Redefluss tatsächlich, vorsichtig formuliert, gewöhnungsbedürftig.

Trotz der Hitze bleiben wir zwei Tage auf dem Campingplatz. Nachts in dem warmen Wasser unter einem der beeindruckendsten Sternenhimmel zu liegen ist herrlich. Auch die Gesellschaft der wenigen anderen Gäste freut uns. Darunter ein weltbereister Berliner und ein lustiges Paar aus Zürich mit Mietwagen, beide noch nicht besonders Afrika erfahren. „Hasts Micropur schon reintan?“, frägt der Schweizer seine Begleiterin bei der Vorbereitung des Abendessens. „Ja isch schon drin“, antwortet diese. Auf unsere fragenden Blicke hin klärt sie uns auf. „Er isch halt ein bisschen vorsichtig mit dem Wasser, oder?“ Die Kartoffeln müssen, bevor sie geschält und in der Pfanne gebraten werden, mit in Flaschen gekauften Trinkwasser gewaschen sein. Aber nicht ohne dieses vorher sicherheitshalber mit Micropur zu entkeimen. Wir lachen viel, als wir mit den beiden einen sehr angenehmen Abend verbringen.

Übernachtung: Campingplatz Ai-Ais (2)

17.-19. März 2017, Reisetage: 234-236
Oranje Fluss, Namibia

Die weitere Lanschaft nach Süden, erinnert uns an die Westsahara. Leicht hügelig wechseln sich Sand und Steine ab, riesige Einöden, die uns immer wieder faszinieren. Am Horizont erscheint eine Kette roter Berge. Wir wissen, hinter ihnen liegt unser Reiseziel, Südafrika.

Wie nah wir dem Land und dessen starker westlichen Prägung sind, erfahren wir beim ersten Campingplatz am Grenzfluss Oranje. Wir stehen zwischen unzähligen südafrikanischen Urlaubern, die berüchtigt sind für ihre ausgeprägte Campingkultur. Braai (afrikaans für Braten), scheinbar die einzige Form der Ernährung, besteht aus Unmengen gegrillten Fleisches, Pommes und bestenfalls einer Tomatenscheibe als Garnierung. Dazu gibt es überreichlich Bier aus der Dose und laute, nächtelange Unterhaltungen bei freizügiger Bekleidung, welche die wohlgenährten Körper gut zur Geltung kommen lässt. Wir erinnern uns an unseren ersten Campingplatz Versuch in Spanien. Nicht nur Afrikaans, die Sprache der weißen Südafrikaner, ähnelt Niederländisch. Auch Massencamping ist offenbar ein mit Holland gemeinsamer Nationalsport.

Wir sind froh, als wir gemeinsam mit Conny und Tommy aus München Sauerlach und ihrem MAN den Massen entfliehen. Mit den beiden verbringen wir eine schöne Zeit und bekommen gute Tipps. Am Lagerfeuer gegrillter Fisch, guter Wein und nächtliches Baden unter Sternenhimmel im einsamen Oranje Fluss entsprechen unserer Vorstellung von Camping.

Eine Einschätzung, die scheinbar allen Transafrikafahrern gemein ist. Gleichzeitig sehen wir aber auch, welch große Unterschiede es im Reisestil gibt, auch unter Overlandern. Die gewählten Routen unterscheiden sich im Wesentlichen nicht, sehr hingegen die Reisegeschwindigkeit. Conny und Tommy sind durch Westafrika mehrere Jahre gefahren, bleiben, wie viele andere, meistens mehrere Tage an einem Stellplatz. Das Auto wird dabei zum Eigenheim, mit allem was dazu gehört, vom Kochen von Marmelade und Brotbacken bis zur eigenhändigen Wartung des Fahrzeugs. Andere fahren viel schneller als wir. Über E-Mail stehen wir in Kontakt mit einigen, die in wenigen Wochen durch Afrika fahren wollen. Hier wird der Weg scheinbar wichtiger als die Reise.

Für uns ist das Auto nur Mittel zum Zweck. Wir campen an schönen, sicheren Plätzen, wo es keine besseren Alternativen gibt. Uns macht Off-road Fahren Spaß, aber nur auf Strecken, die uns auch an lohnende Ziele bringen. Im Vordergrund steht der Zweck unserer Reise. Wir wollen die Welt kennen lernen. Vor allem die Menschen, deren Kulturen, daneben die Landschaften. Das Auto ist nur ein Transportmittel. In manchen Gegenden sind andere für uns sinnvoller. Die Alpen und andere europäischen Kulturlandschaften lassen sich nur erwandern. Für die Südsee wäre Segeln, für die Mongolei das Pferd sicher ideal. Ein Blick auf die Weltkarte erinnert uns jedes Mal an die Größe der Erde. Die Menge des noch vor uns Liegenden treibt uns oft an, manchmal vielleicht auch zu sehr. Natürlich wissen wir aber, dass man ohnehin nie alles bereisen kann.

Übernachtungen: Amanzi Camping (3) und wilder Stellplatz am Oranje Fluss (1)

20. März 2017, Reisetag: 237
Porth Nolloth, Südafrika

Schon morgens um zehn hat es über 35 Grad im Schatten, die Nacht war an viel Schlaf nicht zu denken. Im Süden soll es deutlich kühler sein, wir brechen auf, zur letzten Grenze auf unserer Reise. Namibia verlassen wir nur ungern. Vieles auf unserer Reiseliste konnten wir dort nicht machen. Darunter das wilde Kaokoveld, der Caprivi Streifen und vor allem eine Tour durch den Sandwüstenteil der Namib, alles für sich ein Grund, nochmal zu kommen. Dem schlechten Eindruck der ersten Tage und unseren Befürchtungen ob des Massentourismus zum Trotz, bekommt Namibia von uns eine uneingeschränkte Reiseempfehlung. Ein spannendes, wildes Land voller Tierreichtum, riesigen Flächen und spektakulären Landschaften. Mit ein bisschen Planung und gutem Auto lässt es sich auch fernab der Hauptrouten ohne jeden Kontakt mit den touristisch verdorbenen Stellen bereisen.

Was wir aus Namibia in guter Erinnerung behalten werden:

  • Wilde Wüstenelefanten
  • Löwengebrüll frühmorgens neben dem Auto
  • Etosha in voller Blüte
  • Fish River Canyon, der dem Grand Canyon in nichts nachsteht

Was uns weniger gefallen hat:

  • Hühnchen als vegetarische Alternative zum allgegenwärtigen Grillfleisch
  • Die Invasion südafrikanischer Campingtouristen

Unsere Reiselektüre:

  • Reiseführer: Chris McIntyre: Namibia (Bradt Travel Guide Namibia), 5. Auflage 2015. Uneingeschränkt empfehlenswert. Sicher gibt es aber gute deutschsprachige Alternativen.
  • Reiseführer: Frank Linke und Ute Nast-Linke: Mit dem Wohnmobil durch Namibia (Womo-Reihe), Womo Verlag 2014
    Gut beschriebene Routen durch Namibia, meist allerdings auf den ausgetretenen Pfaden. Für uns entbehrlich.
  • Gesa Neitzel: Frühstück mit Elefanten. Als Rangerin in Afrika, Ullstein extra Verlag 2016.
    Ein toller Erlebnisbericht einer Deutschen, die aufbricht, Rangerin in Afrika zu werden. Sehr lustig und authentisch beschrieben. Zu Recht ein Bestseller.
  • Henno Martin: Wenn es Krieg gibt, gehen wir in die Wüste, diverse Ausgaben im Handel, Erstausgabe Union Verlag 1956.
    Ein Klassiker. Für uns zu einseitig und eher langweilig. Es geht vor allem um das Jagen von Tieren und Überlebenstaktik in der Wüste.